Leitbild
Wir bieten den Familien durch eine Kernunterrichtszeit, Ganztagsbetreuung und konkrete Absprachen ein hohes Maß an Verlässlichkeit, fordern diese aber auch vom Elternhaus ein.
Die Vielfalt der Kulturen und Sprachen bereichert unser Schulleben. Sie fördert gegenseitige Wertschätzung und Respekt. Als Basis jeder Bildung und Voraussetzung für gerechte Bildungschancen gilt die deutsche Sprache als Unterrichtssprache und Gemeinsamkeit untereinander.
Durch Rituale, Aktivitäten, Veranstaltungen und Feste im Klassenverband, im Jahrgang, mit Eltern und mit der ganzen Schulgemeinde stellen wir eine Gemeinschaft her.
Die Zusammenarbeit im Kollegium, mit der Schulleitung, mit Eltern und Schülern und anderen Institutionen sollte durch die Übernahme von Verantwortung, Offenheit im Umgang mit Aufgaben und Problemen und Transparenz geprägt sein.
Bewegung ist für uns nicht nur ein Unterrichtsfach, sondern ein Prinzip, das erfolgreiches und nachhaltiges Lernen erst ermöglicht.
Die Auswahl exemplarischer Lerninhalte soll den Kindern die Zeit und die Möglichkeit geben, intensive und authentische Erfahrungen zu machen und den Lehrkräften den Freiraum gewähren, die Schüler/innen beim Finden ihrer eigenen Lernwege zu unterstützen. So können sie die Kompetenzen entwickeln, die sie für eine erfolgreiche Fortsetzung ihrer Schullaufbahn nach der Grundschule benötigen.
Ein friedliches Zusammenleben in unserer Schule möchten wir durch das Einüben einer gewaltfreien Streitkultur und Freundlichkeit erreichen.
Klare Strukturen und Regeln geben Halt und Sicherheit. Die Organisation des Unterrichts soll jedem Kind einen sicheren Rahmen zu seiner Orientierung und Entwicklung geben. Durch Absprache und enge Zusammenarbeit mit dem Elternhaus und außerschulischen Einrichtungen soll möglichst ein gemeinsamer Handlungsspielraum ohne Brüche für die Kinder gestaltet werden.
Die Entwicklung von Menschen zu Persönlichkeit aber auch die Entwicklung von Schulqualität brauchen Zeit zum Austausch, für Gespräche, um Vertrauen aufzubauen, ständig dazulernen zu können, um nach großen Anstrengungen auch Fortschritte zu sehen und sich gegenseitig entlasten zu können. Die Entwicklung unserer Schüler und unserer Schule ist nie fertig!
Schulprogramm
Einschulung
Zusammenarbeit mit den Kindergärten
Das Einschulungsverfahren an der Stadtschule gewährleistet dem Kind einen möglichst reibungslosen Übergang vom Kindergarten in die Schule . Erzieherinnen, Eltern, Lehrer und Kinder treten auf Augenhöhe in einen Dialog in dem das Kind und seine Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen. Gemeinsam werden gute Lösungen für den Schulstart eines jeden einzelnen Kindes erarbeitet .
Durch Beobachtungen im Kindergarten, Gespräche mit Erzieherinnen und Eltern, Besprechen von Lerntagebüchern mit den Kindern, Beobachtungen bei verschiedenen gemeinsamen Projekten und dem Schulspiel wird das Kind mit seinen Fähigkeiten und seinem Verhalten in der Gruppe ganzheitlich eingeschätzt.
Die Kinder kommen zu gemeinsamen Bastelaktionen oder anderen Unterrichtsstunden in die Schule und verbringen dort ein bis zwei Unterrichtsstunden.
Zu einem späteren Termin geht ein Kollege in den Kindergarten um die Kinder in ihrer gewohnten Umgebung zu beobachten und Gespräche zu führen. Auch beim abschließenden Schulspiel treffen Kollege und Kinder wieder aufeinander, so dass bereits eine Vertrauensbasis geschaffen wurde.
Ganztagskonzept
Lernzeiten
Am 05.06.2018 beschloss die Schulkonferenz die Einführung der Lernzeiten zum Schuljahr 2018/19.
An unserer Ganztagsschule haben wir die personellen Voraussetzungen und die zeitlichen Rahmenbedingungen, um auf traditionelle Hausaufgaben am Nachmittag weitestgehend zu verzichten und diese durch Lernzeiten zu ersetzen.
In den Lernzeiten, die in den Stundenplan am Vormittag integriert sind und die Stundentafel erweitern, arbeiten die Kinder im Klassenverband an Übungs- und Vertiefungsaufgaben. Mit der Einrichtung der Lernzeiten verfolgen wir das Ziel, alle Kinder individuell zu fördern und in ihrer Lernentwicklung bestmöglich zu unterstützen.
1. Warum wir Lernzeiten statt Hausaufgaben anbieten:
- Wir wollen unseren Stadtschulkindern Freude am Lernen vermitteln.
- Wir wollen das selbständige und eigenverantwortliche Lernen verstärkt in den Schulalltag integrieren.
- Wir wollen Kinder mit Schwierigkeiten beim Lernen gezielt unterstützen und Kinder mit besonderen Begabungen fördern.
- Wir wollen herkunftsbedingte Benachteiligungen mit unseren Möglichkeiten ausgleichen, denn nicht alle Eltern können ihr Kinder bei der Erledigung der Hausaufgaben unterstützen.
- Wir wollen Eltern entlasten, denn Hausaufgaben können Konflikte in den Familien verursachen.
- Wir wollen die Kinder dazu anregen, über ihr Lernen zu reflektieren.
2. Wie funktionieren die Lernzeiten?
- Die Lernzeiten sind fester Bestandteil des Stundenplans am Vormittag und finden bis zu dreimal in der Woche statt.
- Zu Beginn der Woche erhält jedes Kind einen Lernzeitplan mit den in dieser Woche zu bearbeitenden Aufgaben.
- Die Kinder arbeiten im Klassenverband an differenzierten Übungs- und Vertiefungsaufgaben.
- Die Dauer der einzelnen Lernzeit variiert je nach Jahrgangsstufe zwischen 30 und 45 Minuten.
- Jedes Kind trägt in seinen Lernzeitplan ein, welche Aufgaben es in der Lernzeit bearbeitet hat und gibt am Ende der Woche eine Einschätzung darüber ab, wie ihm das Arbeiten in der Lernzeit gelungen ist.
- Die Lehrkraft begleitet und unterstützt die Kinder individuell bei der Bearbeitung der Aufgaben.
- Am Ende der Woche gibt die Lehrkraft dem Kind über den Lernzeitplan eine Rückmeldung über seine Arbeitsergebnisse und sein Arbeitsverhalten.
- Die Kinder nehmen ihren Lernzeitplan freitags mit nach Hause, damit die Eltern einen Einblick in die Arbeitsergebnisse und die Arbeitsweise ihres Kindes erhalten.
3. Welche Ziele verfolgen wir mit der Lernzeit?
- Individuelle Förderung aller Kinder (siehe auch Hess. Schulgesetz § 2,3)
- Stärkung des eigenverantwortlichen und selbstständiges Lernens
- Schaffung einer verlässlichen und regelmäßigen Feedbackkultur
- Das Nachdenken über das eigene Lernen anregen
Häufige Eltern-Fragen zu “Lernzeiten”
1) Wird mit “Lernzeiten anstatt Hausaufgaben” den Eltern verboten, ihren Kindern zu helfen?
Wir können und wollen Ihnen nichts verbieten. Wir möchten Sie als Eltern durch die Lernzeiten entlasten. Ein möglicher häuslicher Konfliktherd verschwindet dadurch. Bestimmte “Häusliche Übungen” (Trainingsaufgaben zum Kopfrechnen, regelmäßiges Lesen) halten wir weiterhin für sinnvoll. Dafür benötigen wir nach wie vor Ihre Unterstützung.
2) Wie sollen Eltern erfahren, wie ihr Kind lernt, wenn es keine Hausaufgaben mehr gibt?
Alle Aufgaben, die die Kinder in der Lernzeit bearbeiten, werden im Lernzeitplan notiert. Der Lernzeitplan wird den Kindern immer freitags mit nach Hause gegeben, damit Sie einen Überblick über die gelernten Inhalte und das Arbeitsverhalten Ihres Kindes erhalten. Ihr Kind und die Lehrkraft dokumentieren die Erledigung der Aufgaben und reflektieren die Lernergebnisse.
3) Welche Aufgaben erhalten die Kinder für die Lernzeiten?
Lernzeit-Aufgaben, die in der Schule erledigt werden, bilden eine didaktische Einheit mit dem in der Klasse erteilten Deutsch- und Mathematikunterricht. In den Lernzeiten wird das im Unterricht Gelernte vertieft und gefestigt. Dies geschieht durch vielfältige Materialien (Logicos, Karteien, Arbeitsblätter, Arbeitshefte, Computer, Schulbücher), die den Kindern aus dem Unterricht vertraut sind.
4) Welche Hilfen können die Kinder in den Lernzeiten erhalten?
Die Kinder erhalten so viel Hilfe wie sie benötigen, um ihre Aufgaben erfolgreich bearbeiten zu können. Einige brauchen hierfür mehr Unterstützung, andere weniger oder auch gar keine. Die Schüler/innen werden zu selbstständigem und eigenverantwortlichem Lernen angeregt. Die Lehrkraft hat die Aufgabe, diesen Lernprozess zu begleiten und zu unterstützen.
5) Braucht man neben den Lernzeiten noch Förderunterricht?
Wir bieten an der Stadtschule weiterhin Förderkurse an:
- für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache
- für Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche
- für Kinder mit Schwächen im Fach Mathematik
6) Wie gelingt der Übergang in die weiterführende Schule in Bezug auf Hausaufgaben?
Auch in den weiterführenden Schulen wird über das Thema Hausaufgaben diskutiert. Einige weiterführende Schulen erproben derzeit auch schon erste Lernzeit-Modelle. Wir wollen den Viertklässlern den Übergang in Klasse 5 durch eine Kombination von Lernzeiten und Hausaufgaben erleichtern.
7) Wie kann ich mein Kind beim Lernen unterstützen?
Im Schuljahr 2017/18 hat sich die Eltern-Lernzeit-Gruppe intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und ein Handout für Eltern entwickelt: